#173 Wie KI die Karriere der Zukunft verändert mit Ragnhild Struss

Shownotes

In dieser Folge spricht David Hillmer mit Ragnhild Struss über die Zukunft von Karriere, Sinn und moderner Selbstführung – und darüber, wie sehr KI unsere beruflichen Entscheidungen und Chancen beeinflusst.

✨ Themen, über die wir sprechen:

Was sich in 20 Jahren Karriereberatung grundlegend verändert hat Warum Purpose heute für so viele Menschen zentral ist Welche Herausforderungen Menschen aktuell am häufigsten mitbringen Wie KI Entscheidungen, Fähigkeiten und Berufswege verändert Die drei wichtigsten Skills der Zukunft – und warum emotionale Intelligenz mehr zählt denn je Was Kinder wirklich brauchen, um später gut durch die Welt zu kommen Was wir die KI fragen sollten, wenn sie alles beantworten könnte Warum dein Output nur so gut ist wie dein Input

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Transkript anzeigen

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00:00:41: David Hillmer Herzlich willkommen zu Unboxing New Work, deinem Podcast für besseres Arbeiten.

00:00:45: David Hillmer Ich bin David Hilmer und ich möchte herausfinden, wie modernes Arbeiten Menschen erfüllt und Unternehmen erfolgreich macht.

00:00:50: David Hillmer Das mache ich hauptberuflich bei Hello Agile und in diesem Podcast.

00:00:54: David Hillmer Denn New Work ist viel mehr, als es auf den ersten Blick scheint.

00:00:57: David Hillmer Und in diesem Podcast tauchen wir gemeinsam in all seine Facetten ein.

00:01:01: David Hillmer Heute zusammen mit Ranghild Stuß.

00:01:03: David Hillmer Und ich freue mich sehr auf unser Gespräch.

00:01:05: David Hillmer Ich höre Ranghild nämlich sehr, sehr gerne zu, zum Beispiel in ihrem Podcast von innen nach außen, aber auch in ganz vielen anderen Podcasts.

00:01:12: David Hillmer Von innen nach außen macht sie zusammen mit ihrem Geschäftspartner Johann Clausen und die beiden betreiben passenderweise mit Struß und Clausen ein Unternehmen, das Menschen hilft, herauszufinden, was sie beruflich wirklich wollen.

00:01:25: David Hillmer Ranghild hilft von Schülern bis zu Top-Führungskräften, die Karriere zu planen, den richtigen Job zu finden und sich weiterzuentwickeln und ist dabei sehr gefragt.

00:01:34: David Hillmer Ich stehe nämlich auch auf einer Warteliste und ich freue mich schon sehr auf unsere Zusammenarbeit.

00:01:39: David Hillmer Heute aber sprechen wir darüber, wie KI die Karriere der Zukunft verändert.

00:01:44: David Hillmer Ich weiß jetzt schon, dass ich mit sehr, sehr vielen Aha-Momenten hier herausgehen werde.

00:01:49: David Hillmer Ranghild, schön, dass du da bist.

00:01:51: Ragnhild Struss Vielen Dank, ich freue mich über die Einladung.

00:01:55: Ragnhild Struss Ich wollte nur ganz kurz richtigstellen, wir haben ja ein Team von circa 30 Leuten und wir beraten Schüler, Studenten, Absolventen, das machen mehrere Beratende von uns.

00:02:04: Ragnhild Struss Ich persönlich berate erst Abführungslevel, nur damit das jetzt keine, nicht durcheinander geht sozusagen.

00:02:11: Ragnhild Struss Okay.

00:02:12: David Hillmer Weißt du was, dann machen wir das alles nochmal.

00:02:13: David Hillmer Ganz kurz, die Zeit nehmen wir uns.

00:02:15: David Hillmer Das ist okay.

00:02:15: David Hillmer Ja, ja.

00:02:15: David Hillmer Also das, ich check das gerade nochmal.

00:02:15: Ragnhild Struss Und übrigens hier, ich sehe auch gar keine Waves, wenn ich spreche, ne?

00:02:16: David Hillmer Ja, doch, doch.

00:02:16: David Hillmer Ja, ich sehe die aber auch bei dir.

00:02:17: David Hillmer Also ich weiß auch nicht, vielleicht ist das so ein Tool.

00:02:18: David Hillmer Hm.

00:02:19: Ragnhild Struss Ist das richtig so?

00:02:26: Ragnhild Struss Guck mal, ob meine Stimme aufgenommen wird, weil bei dir sehe ich Waves.

00:02:29: Ragnhild Struss Okay, super.

00:02:35: Ragnhild Struss Also nur damit, weißt du, weil sonst rufen wieder Leute hier an und sind ganz enttäuscht, dass sie ihre Schüler nicht schicken dürfen zu mir.

00:02:44: David Hillmer Ja, alles gut, alles gut.

00:02:44: David Hillmer Ja, ja, ja.

00:02:44: David Hillmer Das Menschen heraus... Ja, ja, klar.

00:02:44: Ragnhild Struss Sorry.

00:02:45: David Hillmer Ja.

00:02:46: Ragnhild Struss Aber es ist eine große Zielgruppe von uns, das machen nur jüngere Berater, weil es auch sonst so ein bisschen mit Kanonen auf Spatzen schießen ist.

00:03:04: Ragnhild Struss Dann hole ich in der Zeit noch mal ganz kurz ein Wasser.

00:03:05: Ragnhild Struss Ja, haben wir die Zeit noch?

00:03:07: Ragnhild Struss Danke.

00:04:06: Ragnhild Struss Red Day.

00:04:31: David Hillmer Ja, okay, dann versuchen wir das einfach nochmal.

00:04:34: David Hillmer Okay.

00:04:36: David Hillmer So, ich mach mal... Herzlich willkommen zu Unboxing New Work, deinem Podcast für besseres Arbeiten.

00:04:49: David Hillmer Ich bin David Hilmer und ich möchte herausfinden, wie modernes Arbeiten Menschen erfüllt und Unternehmen erfolgreich macht.

00:04:55: David Hillmer Das mache ich hauptberuflich bei Hello Agile und in diesem Podcast.

00:04:58: David Hillmer Denn New Work ist viel mehr, als es auf den ersten Blick scheint.

00:05:01: David Hillmer Und in diesem Format tauchen wir gemeinsam in all seine Facetten ein.

00:05:05: David Hillmer Heute zusammen mit Ranghild Struß und ich freue mich sehr auf unser Gespräch, denn ich höre Ranghild sehr gerne zu, zum Beispiel in ihrem Podcast von innen nach außen, den sie zusammen mit ihrem Geschäftspartner Johann Klausen aufnimmt.

00:05:16: David Hillmer Die beiden betreiben passenderweise mit Struß und Klausen ein Unternehmen, das von SchülerInnen bis hin zu Top-Führungskräften hilft herauszufinden, was sie denn beruflich wirklich wollen.

00:05:27: David Hillmer Und Ranghild konzentriert sich dabei auf die Arbeit mit Führungskräften.

00:05:31: David Hillmer Und zwar dabei, ihre Karrieren zu planen, umzuplanen und sich allgemein weiterzuentwickeln.

00:05:36: David Hillmer Und dabei ist sie sehr gefragt.

00:05:37: David Hillmer Ich stehe nämlich auch auf einer Wartelist von ihr und freue mich schon sehr auf unsere Zusammenarbeit.

00:05:41: David Hillmer Heute sprechen wir über ein wichtiges Thema, nämlich wie KI die Karriere der Zukunft verändert.

00:05:48: David Hillmer Und ich weiß schon jetzt, dass ich hier mit sehr, sehr vielen Aha-Momenten rausgehen werde.

00:05:52: David Hillmer Ranghild, schön, dass du da bist.

00:05:54: Ragnhild Struss Danke für die Einladung, ich freue mich sehr.

00:05:57: David Hillmer Erste Frage.

00:05:57: David Hillmer Du arbeitest seit 20 Jahren, das ist eine sehr, sehr lange Zeit, mit Menschen an ihren Karrieren.

00:06:03: David Hillmer Was würdest du sagen, was hat sich in dieser langen, langen Zeit in deiner Arbeit am meisten verändert?

00:06:10: Ragnhild Struss Das ist eine spannende Frage.

00:06:12: Ragnhild Struss Also ich glaube, dass es früher ein bisschen mehr um den Lebenslauf, um die Leistungsbiografie und ihre kontinuierliche Weiterentwicklung sozusagen auf dem Papier ging.

00:06:23: Ragnhild Struss Also früher war irgendwie so die Frage, welcher Beruf passt zu meinem Profil total im Vordergrund.

00:06:28: Ragnhild Struss Da ging es um den Faktor Sicherheit auch ganz häufig.

00:06:31: Ragnhild Struss Und heute ist es eher so, dass sich das hin zur persönlichkeitsorientierten biografischen Frage entwickelt.

00:06:37: Ragnhild Struss Also wirklich mehr so, wer bin ich und wie kann ich so arbeiten, dass das zu meiner Persönlichkeit, meinen Werten und meinen Bedürfnissen passt.

00:06:45: Ragnhild Struss Und deshalb werden Lebensläufe natürlich auf der einen Seite, könnte man sagen, brüchiger, aber auf der anderen Seite werden sie auch im Sinne der eigenen Individuation, also der Selbstwerdung,

00:06:55: Ragnhild Struss stimmiger und das bedeutet natürlich, dass heute der innere Kompass noch mal wichtiger ist als früher.

00:07:02: Ragnhild Struss Und ja, es gibt auch nicht mehr so klare Wege, es gibt ja auch Marktveränderungen und jetzt könnte man natürlich mit KI einsteigen, aber ich würde sagen, erstmal geht es auch darum, dass sich früher ganz klare Wege abgezeichnet haben, also du hast irgendwie Studium X gemacht und dann Beruf Y ausgeführt und heute ist es eben eher so, dass man auch so eine

00:07:02: David Hillmer Mhm.

00:07:21: Ragnhild Struss Anpassungsfähigkeit entwickelt und auch mehr nach Interesse eben nochmal einen Branchenwechsel zum Beispiel oder eine Weiterbildung anstreben kann.

00:07:29: Ragnhild Struss Und deshalb glaube ich, und das ist für mich so ein bisschen der Hauptpunkt, dass es heute viel mehr um, wie ich sie nenne, Core-Skills geht, als es früher der Fall war, weil du früher noch mit vielen Hard-Skills auch punkten konntest.

00:07:39: David Hillmer Mhm.

00:07:39: David Hillmer Mhm.

00:07:43: Ragnhild Struss Also mit analytischen Fähigkeiten, alles was Zahlen, Daten, Fakten betrifft, alles was irgendwie

00:07:49: Ragnhild Struss errechenbar und erleistbar ist quasi.

00:07:52: Ragnhild Struss Und das ist natürlich heute weniger wichtig, weil das die Maschine wesentlich viel besser übersetzen kann sozusagen als Aufgabe.

00:08:00: Ragnhild Struss Und deshalb, glaube ich, ist eine der größten Veränderungen, dass wir uns jetzt

00:08:05: Ragnhild Struss endlich, möchte ich sagen, noch mehr wirklich mit dem Blick nach innen richten und uns mit unseren, früher hießen sie Soft Skills, aber ich finde, das beschreibt es nicht gut, weil es eigentlich die harten, zukunftsrelevanten Faktoren sind, sodass wir uns jetzt mehr mit diesen Core Skills auseinandersetzen.

00:08:21: David Hillmer Ich finde, früher war alles irgendwie grundlegend anders, weil also in der Generation meiner Eltern, da hat man halt einen Beruf gelernt und dann ist man da das ganze Leben drin geblieben.

00:08:30: David Hillmer Und jetzt ist man aufgrund von irgendwie der Frage, naja, was will ich denn eigentlich, ist man viel mehr am Ausprobieren.

00:08:30: Ragnhild Struss Voll.

00:08:38: David Hillmer Und das ist irgendwie in der Gesellschaft angekommen, irgendwie akzeptiert.

00:08:43: David Hillmer Und ich sehe, wie die Leute eben viel anpassungsfähiger sind, was ihre Berufslaufbahn angeht.

00:08:53: David Hillmer Und wie du sagst, dass sie dann auch mal irgendwie die Branche wechseln, vielleicht den Job wechseln, um einfach was Neues zu machen.

00:09:00: David Hillmer Und ich frage mich, ja,

00:09:00: Ragnhild Struss Ja, ich glaube, es geht darum, Identität in Bewegung halten zu können.

00:09:04: Ragnhild Struss Also, dass du, genau wie du sagst, halt quasi in den äußeren Wahlmöglichkeiten dich flexibel hältst.

00:09:11: Ragnhild Struss Also, früher war es quasi die Frage, welche Branche ist jetzt mal zukunftssicher und da drauf setze ich und dann kann ich mir auch sicher sein, dass ich da irgendwie Jahrzehnte drin verbringen kann.

00:09:19: Ragnhild Struss Und heute ist, glaube ich, die Frage viel eher, wie baust du innere Stabilität auf?

00:09:24: David Hillmer Hm.

00:09:24: David Hillmer Hm.

00:09:24: Ragnhild Struss Also wie erlangst du eine gute Selbstkenntnis?

00:09:27: Ragnhild Struss Wie baust du deine Core-Skills aus, damit du eben auch langfristig in einer unsicheren Welt handlungsfähig bleibst?

00:09:34: Ragnhild Struss Und das ist auch das, was ich meine mit...

00:09:37: Ragnhild Struss Identitätsbeweglichkeit sozusagen, dass du auf der einen Seite ganz doll daran arbeiten darfst, einen inneren, stabilen Kern zu haben, also dich selbst gut zu kennen, ein gutes biografisches Narrativ entwickeln zu können, also zu wissen auch, wer du bist und wie du die Person geworden bist, die du heute bist und dass du aber gleichzeitig dann halt auch flexibel auf die Anforderungen des Außen reagieren kannst, weil die natürlich wesentlich weniger vorhersagbar sind inzwischen.

00:10:07: David Hillmer Ja.

00:10:08: David Hillmer Würdest du sagen, dass ein Überbegriff für dieses ganze Thema wie das Buzzword Purpose ist?

00:10:15: David Hillmer Also dass die Leute einfach viel Purpose bewusster sind und ihrem Purpose nachgehen und den finden und das einfach eine große Rolle spielt?

00:10:26: Ragnhild Struss Wir unterscheiden immer gerne Purpose und Meaning.

00:10:28: Ragnhild Struss Also Purpose ist für mich so ein bisschen die Frage, okay, wozu meines Handels zu definieren, also den Zweck, ja.

00:10:34: Ragnhild Struss Warum mache ich etwas?

00:10:35: Ragnhild Struss Was will ich erreichen?

00:10:36: David Hillmer Mhm.

00:10:36: Ragnhild Struss Was ist mein Antrieb?

00:10:37: Ragnhild Struss Das ist so sehr immer noch zielgebunden und das sind aber dann eben Ziele, die dich in irgendeiner Weise berühren.

00:10:45: Ragnhild Struss Und was da ja in der Diskussion auch immer eine Rolle spielt, ist wirklich diese Sinnfindung.

00:10:49: Ragnhild Struss Und Sinn, würde ich sagen, zielt eher so auf Meaning ab.

00:10:52: Ragnhild Struss Und da geht es wirklich darum, dass das, was du tust, für dich eine persönliche Bedeutung im Sinne von Wert hat.

00:10:58: Ragnhild Struss Also dass es auch sozusagen eine Bedeutsamkeit für dein Sein entwickelt.

00:11:05: Ragnhild Struss Also das ist dann schon eher das, was sich an den persönlichen Werten orientiert.

00:11:09: Ragnhild Struss Und ich glaube, dass du total recht hast.

00:11:11: Ragnhild Struss Ich muss mal...

00:11:12: Ragnhild Struss ein bisschen drüber nachdenken, wie eigentlich Purpose jetzt so ein Frontrunner geworden ist oder Meaning, also die Sinnfrage generell.

00:11:16: David Hillmer Ja.

00:11:19: Ragnhild Struss Ich glaube, das liegt an zwei Sachen, nämlich eine haben wir gerade schon angerissen.

00:11:23: Ragnhild Struss Je unsicherer die Außenwelt wird, desto mehr bin ich natürlich darauf angewiesen, Sicherheit im Innen herzustellen.

00:11:30: Ragnhild Struss Weil man sich jetzt überlegt, okay, ich habe für die eigene Souveränität quasi zwei verschiedene Säulen.

00:11:36: Ragnhild Struss Das eine ist eine außenorientierte Kontrollverhältnis,

00:11:39: Ragnhild Struss Säule, ja, alles, was ich wiegen, messen, zählen kann, was ich vorbereiten kann, Versicherungen, die ich abschließen kann und so weiter.

00:11:45: Ragnhild Struss Und das andere ist eine innenorientierte Vertrauensebene.

00:11:50: Ragnhild Struss Und je unsicherer im Außen alles wird und je weniger planbar das für mich ist, auch natürlich durch die KI-Ära,

00:11:56: Ragnhild Struss desto besser fahre ich natürlich, wenn ich innenstabil bin.

00:11:59: Ragnhild Struss Und ich glaube, da spielt dieses Purpose-Thema eine ganz wichtige Rolle, weil ich mich ja sozusagen dann innenfrage, wie werde ich berührbar?

00:12:00: David Hillmer Ja.

00:12:09: Ragnhild Struss Was gibt mir ein bedeutungsvolles Leben?

00:12:13: Ragnhild Struss Wie habe ich das Gefühl, eine Erfüllung zu erfahren und nicht nur

00:12:17: Ragnhild Struss bestimmten äußeren Zielen nachzulaufen.

00:12:20: Ragnhild Struss Und ja, ich glaube, es wird weniger faktisch, weil es im Außen funktionaler wird und je weniger faktisch es wird, desto wichtiger sind Themen wie eben in Resonanz zu gehen, berührt zu sein, ein auch vielleicht übergeordnetes Sinnkonstrukt fürs eigene Leben zu finden.

00:12:38: David Hillmer Ich finde das super interessant.

00:12:39: David Hillmer Das bringt mich so ein bisschen auf den Gedanken der Sicherheit.

00:12:46: David Hillmer Du sprichst viel von dem Thema Sicherheit und ich meine, wenn ich jetzt irgendwie die Karriere von meinem Vater angucke, dann hat da, glaube ich, Sicherheit eine große Rolle gespielt.

00:12:54: David Hillmer Der hat irgendwie

00:12:54: Ragnhild Struss Fall.

00:12:55: David Hillmer Der hat Tankwart gelernt und dann hat er sich von meiner Mutter überreden lassen, nicht die Tankstelle zu übernehmen, sondern in sicheren Hafen Karstadt zu steuern und hat dann sein ganzes Leben Karriere bei Karstadt gemacht.

00:13:05: David Hillmer Und ich glaube, dass da Sicherheit und Beständigkeit, die er dann von diesem Unternehmen bekommen hat, eine ganz große Rolle gespielt hat.

00:13:13: David Hillmer Und wie du sagst, heutzutage

00:13:15: David Hillmer oder mit der Zeit spielt Sicherheit vielmehr eine Rolle im Inneren, dass ich meiner selbst bewusst und sicher bin, weil ich vielleicht diese Sicherheit nicht mehr durch einen Arbeitgeber bekomme, durch das Außen.

00:13:29: Ragnhild Struss Ja, ich meine, der äußere Halt wird ja insgesamt fragiler, würde ich sagen.

00:13:29: David Hillmer Hm.

00:13:33: Ragnhild Struss Also wir haben viel kürzere Veränderungszyklen.

00:13:37: Ragnhild Struss Wir haben auch nicht so richtig Ahnung, wie sich bestimmte technische Revolutionen eigentlich weiterentwickeln und das kann auch keiner verlässlich sagen.

00:13:45: Ragnhild Struss Und deshalb glaube ich, wenn diese äußeren Koordinaten quasi bröckeln, dann wird ja automatisch die Frage nach innerer Orientierung lauter.

00:13:56: Ragnhild Struss Und dann geht es eben nicht mehr nur darum zu sagen, okay, was mache ich denn jetzt als nächstes, sondern es ist viel relevanter, sich zu fragen, wofür stehe ich?

00:14:05: Ragnhild Struss Also, was trägt mich auch dann noch, wenn sich Rahmenbedingungen ändern?

00:14:05: David Hillmer Mhm.

00:14:09: Ragnhild Struss Und das ist jetzt nicht nur eine Frage, die auf eine bestimmte Karrierewahl ausgerichtet ist oder wenn du jetzt vielleicht gerade irgendwie in einem Konzern arbeitest, dann bezieht es sich vielleicht auch gar nicht unbedingt darauf, dass du jetzt sofort den Job wechseln musst oder so, sondern geht es darum, sich zu fragen, okay,

00:14:26: Ragnhild Struss Wie kann ich das, was ich hier tue, mit so einer inneren Präsenz und mit so einer inneren Verbundenheit ausführen, dass ich eben natürlich Beziehungen anders gestalten kann, dass ich eine andere Anziehungskraft habe und dass ich vielleicht auch ein bisschen resilienter mit Veränderungen, mit Krisen, mit Transformationsprozessen umgehen kann.

00:14:48: David Hillmer Jetzt bist du seit über 20 Jahren im Job.

00:14:51: David Hillmer Du scheinst deinen Purpose und dein Meaning gefunden zu haben.

00:14:54: David Hillmer Hast du dir das irgendwann auf dem Weg die Frage gestellt oder bevor es diese ganzen Buzzwords dazu gab, wusstest du das schon, weil du in dieser Arbeit schon viel drin bist?

00:15:04: Ragnhild Struss Im Nachhinein ist das, glaube ich, gar nicht so einfach zu beantworten, weil, und das kennt, glaube ich, auch jeder, im Nachhinein können wir natürlich biografische Entscheidungen oder auch Weggabelungen viel besser einschätzen und beurteilen, weil wir einen anderen Erfahrungshorizont haben.

00:15:18: Ragnhild Struss Ich glaube, was ich immer gemacht habe, und zwar erst unbewusst und dann irgendwann bewusst, ist, mich zu fragen, was denn eigentlich wirklich zu mir passt.

00:15:26: Ragnhild Struss Also,

00:15:27: Ragnhild Struss im Sinne von, wann habe ich das Gefühl, wirklich in meiner Kraft zu sein, erfüllt zu sein, das Gefühl, mich als Mensch voll einbringen zu können.

00:15:37: Ragnhild Struss Und in beruflichen Fragen neigen Menschen dazu, zu schnell auf Kompetenzen ausgerichtet zu sein, also sich zu fragen, okay, was kann ich denn, wo drin bin ich wirklich gut und so.

00:15:45: David Hillmer Mhm.

00:15:45: David Hillmer Huh.

00:15:46: Ragnhild Struss Und mir geht es aber eigentlich eher um so eine innere Stimmigkeit und das kann sich jeder mal fragen,

00:15:52: Ragnhild Struss In den letzten sechs Monaten, wann habe ich mich denn eigentlich so richtig im Saft gefühlt?

00:15:55: Ragnhild Struss Also wann hatte ich das Gefühl, okay, jetzt bin ich mir selbst richtig nah, jetzt bin ich erfüllt, jetzt vergesse ich vielleicht sogar die Zeit, ich tauche irgendwie tief ein, ich könnte damit ewig weitermachen.

00:16:06: Ragnhild Struss Und das kann auch ein Kochabend mit Freunden sein oder ein wichtiges Gespräch, während du einen Spaziergang gemacht hast oder so, ja.

00:16:13: Ragnhild Struss Und sich dann mal zu fragen, okay, was von mir war denn da besonders anwesend?

00:16:18: Ragnhild Struss Also es geht ja in diesen Fragen vor allen Dingen darum, sich zu überlegen, wo die Schnittmenge zwischen deiner Persönlichkeit und deinem gelebten Leben besonders groß ist.

00:16:27: David Hillmer Mhm.

00:16:27: Ragnhild Struss Also wo kannst du das, was und wer du bist,

00:16:27: David Hillmer Mhm.

00:16:32: Ragnhild Struss auch zum Ausdruck bringen.

00:16:33: Ragnhild Struss Das heißt übrigens umgekehrt nicht, dass man alles von dem, was man in der Persönlichkeit hat, immer jeden Tag zur Schau stellen muss.

00:16:39: Ragnhild Struss Aber es bedeutet, dass das, was du täglich tust beim Arbeiten und so, dass dir das schon auch entspricht, damit du eben nicht zu viel kompensieren musst, damit du nicht in Abwehrstrategien gerätst.

00:16:49: Ragnhild Struss Das kennt ja jeder, wenn du gezwungen bist, über längere Zeit dein Energiesystem überproportional hochzufahren, weil du eigentlich was machst, was nicht zu dir passt,

00:16:57: Ragnhild Struss Dann hast du irgendeine Art von Kompensation oder Chaos, die du in deinem Leben findest.

00:17:02: Ragnhild Struss Vielleicht irgendwie schläfst du schlecht auf einmal oder trinkst zu viel oder machst irgendwie zu viel Sport oder hast Streit mit anderen oder so.

00:17:02: David Hillmer Mhm.

00:17:02: David Hillmer Mhm.

00:17:11: Ragnhild Struss Also diese Frage danach, wann bin ich mir selbst so nah, dass ich das Gefühl habe, jetzt lebe ich mich in meinem Leben, jetzt kann ich mir Ausdruck verleihen.

00:17:19: Ragnhild Struss Und davon dann zurück zu kaskadieren, zu sagen, was bedeutet das denn eigentlich dann zum Beispiel für meinen Job?

00:17:27: Ragnhild Struss Und ich glaube, das habe ich unbewusst immer gemacht und dann irgendwann natürlich auch bewusst.

00:17:34: David Hillmer Und das beschreibt sehr genau deinen Job sozusagen, das aus Leuten rauszukitzeln, um sich bewusst zu werden, was man eigentlich möchte, wo man vielleicht hingeht oder ob man an der richtigen Stelle ist und irgendwas ändern muss.

00:17:40: Ragnhild Struss Voll.

00:17:48: Ragnhild Struss Ja, und ich glaube, dass wir das alle in uns haben, dass ich nicht irgendwas aus Menschen heraushole, was sie vielleicht selbst gar nicht kennen oder was nicht da gewesen ist, sondern wir sind ja sehr unbewusste Wesen.

00:18:00: Ragnhild Struss Also wir entscheiden ja intuitiv, emotional, aber manchmal eben auch durch zum Beispiel Aufträge, die wir aus der Familie bekommen haben.

00:18:08: Ragnhild Struss Ich habe sehr viele Führungskräfte bei uns, mit denen es darum geht,

00:18:12: Ragnhild Struss heraus zu kristallisieren, wie sie eigentlich erste berufliche Weichen gestellt haben und welche Stimmen neben ihrer eigenen dabei sich eingemischt haben in dieser Entscheidungsfindung.

00:18:20: David Hillmer Mhm.

00:18:23: Ragnhild Struss Also das geht von, hey, ich war irgendwie gut in der Schule, ich musste dann auf jeden Fall XYZ studieren, weil keiner in meiner Familie vorher jemals studiert hatte,

00:18:32: Ragnhild Struss Über, in meiner Familie waren alle Juristen, ich hätte mir gar nicht zutrauen können, was anderes zu machen.

00:18:37: Ragnhild Struss Über, mir wurde schon ganz früh gesagt, dass ich irgendwie auf keinen Fall kreativ bin, sondern eher in den Naturwissenschaften begabt.

00:18:44: Ragnhild Struss Und das sind dann zum Beispiel so runtergeladene Überzeugungen wie auf so eine Festplatte, die nie wieder in Frage gestellt wurden.

00:18:51: Ragnhild Struss Das sind innere Skripte, die uns nicht bewusst sind, nach denen wir aber ständig das Schauspiel unseres Lebens gestalten.

00:18:58: Ragnhild Struss Und die gemeinsam auseinander zu klamüsern und dann wirklich mal zu gucken, okay, überleg mal, wie war denn das Kind in der Grundschule?

00:19:06: Ragnhild Struss Wie hast du dich erlebt?

00:19:07: Ragnhild Struss Wenn ich einen Film von dir sehen würde mit sieben, was würde ich denn dann eigentlich sehen?

00:19:11: Ragnhild Struss Was war das vorrangige Gefühl?

00:19:13: Ragnhild Struss Wie standst du zu relevanten Bindungspersonen, um Muster zu erkennen, um dann auch zu verstehen, aha,

00:19:20: Ragnhild Struss Heute bist du vielleicht beruflich an der einen oder anderen Stelle unter deinem Potenzial, weil du ganz früh gelernt hast, oh, wenn es schwierig wird, dann halte ich vielleicht lieber den Mund, damit nichts eskaliert, ja, deshalb drückst du dich vielleicht in Meetings nicht ausreichend aus und das ist dir aber gar nicht klar.

00:19:29: David Hillmer Ja.

00:19:34: Ragnhild Struss Du merkst nur, nach so einer Arbeitswoche gehst du mit so einem leichten Frustgefühl nach Hause, weil du ständig da...

00:19:39: Ragnhild Struss Und dazu verleitet wurdest, von dir selbst übrigens, wir neigen ja dann dazu, die Schuld anderen zu geben, aber von dir selbst verleitet wurdest, eben dir selbst nicht genug Ausdruck zu verleihen in Meetings oder in einem Mitarbeitendengespräch oder in der Führung gegenüber einer vielleicht dominanten Mitarbeiterin oder so.

00:19:57: David Hillmer Ja, ja, ja.

00:19:57: David Hillmer Ja.

00:19:58: Ragnhild Struss Also du merkst, ich könnte darüber Tage und Wochen sprechen.

00:20:01: Ragnhild Struss Also es geht genau darum, einem Menschen dabei zu helfen, ein verlässliches Gefühl dafür zu entwickeln, wer er oder sie im Kern ist, um dann darauf aufbauend, mit einer gesunden Portion Selbstakzeptanz und Selbstliebe, darauf aufbauend dann den adäquaten Ausdruck in unterschiedlichen Lebensbereichen zu finden.

00:20:23: Ragnhild Struss Und das muss ja auch nicht immer nur der Beruf sein,

00:20:26: Ragnhild Struss Das ist ja vielleicht auch das Privatleben, die Liebesbeziehung, die Hobbys, das Lernen oder so.

00:20:27: David Hillmer Klar.

00:20:33: David Hillmer Und was würdest du sagen, wie viel von dem, was man ist und was man macht, wie man sich verhält, wie viel davon steckt irgendwie in der Kindheit und Jugend?

00:20:43: David Hillmer Weil das ist ja was, das blenden wir aus und wir wissen, das ist so der Prototyp vom Psychotherapeuten.

00:20:48: David Hillmer Man geht da hin und dann wird man erstmal gefragt, ja, wie war denn dein Leben so als Kind?

00:20:52: David Hillmer Und das wird ja so ein bisschen ins Lächerliche auch immer wieder gebracht.

00:20:56: David Hillmer Aber aus deiner Erfahrung, wie viel,

00:20:59: David Hillmer von dem, was ich jetzt bin, mit 40, ist eigentlich aus meiner Kindheit gelernt oder erfahren und mitgenommen.

00:21:06: Ragnhild Struss Prozentual kann ich das nicht sagen, aber ich kann dir sagen, sehr, sehr, sehr viel.

00:21:07: David Hillmer Ja.

00:21:10: Ragnhild Struss Und wir können ja mal dafür ein Beispiel nehmen.

00:21:13: Ragnhild Struss Wenn du dich getriggert fühlst im Arbeitsleben, sagen wir mal, und auf eine bestimmte Art und Weise überproportional emotional reagierst, ja, dann ist das ein Hinweis darauf, sagen wir mal, du bist im Meeting und du wirst irgendwie dreimal unterbrochen and then you lose it, ja.

00:21:32: David Hillmer Klar.

00:21:32: David Hillmer Mhm, mhm.

00:21:32: Ragnhild Struss Also dann rastest du irgendwie aus und schreist da rum und sagst, was?

00:21:36: Ragnhild Struss Was soll das und warum nimmt mich hier keiner ernst und so?

00:21:39: Ragnhild Struss Das hört sich jetzt erstmal überzogen an, aber das sind Situationen, die tagtäglich passieren.

00:21:44: Ragnhild Struss Diese überproportional emotionale Reaktion, die nicht zu stoppen ist, also in der ein Mensch dann auch nicht mehr so richtig ansprechbar ist, die muss sich übrigens nicht nur nach außen richten, es kann auch sein, dass du auf einmal quasi dich mundtot fühlst und irgendwie Magenkrämpfe kriegst und das Gefühl hast, nie wieder den Mund öffnen zu können oder so.

00:22:01: Ragnhild Struss Also solche Momente, das sind Hinweise auf abgespaltene, emotional sehr relevante, aber bisher unverarbeitete Beziehungserfahrungen.

00:22:14: Ragnhild Struss Und wenn ich dann mit dir in deine Vergangenheit gehe, dann ist es überproportional wahrscheinlich, dass wir irgendwo in der Kindheit landen,

00:22:22: Ragnhild Struss wo du in einer Mischung aus Genetik und Sozialisation vielleicht von deinem älteren Bruder immer wieder unterbrochen wurdest und eine Wut entwickelt hast darüber, dass du in deiner Familie nicht genug Selbstausdruck hast.

00:22:37: Ragnhild Struss Weil du mit sechs aber nicht darüber rational nachdenken kannst und nicht verstehen kannst, okay, mein Bruder hat irgendwie ein Aufmerksamkeitsdefizitproblem, mein Bruder ist irgendwie XYZ-Geräusch.

00:22:45: David Hillmer Hm.

00:22:45: David Hillmer Hm.

00:22:47: Ragnhild Struss speicherst du das sozusagen subjektiv konnotiert ab, ja?

00:22:51: Ragnhild Struss Also du denkst, ich bin irgendwie falsch.

00:22:54: Ragnhild Struss Und wenn das getriggert wird, das nennt sich dann eine sogenannte Komplex-Episode, also wenn in diese abgekapselte, im Unterbewusst- oder Unbewusstsein verlagerte Erfahrung dann jemand so eine Nadel reinpiekst, dann geht das Ding halt hoch, ne?

00:23:10: Ragnhild Struss Und deshalb zu deiner Frage, ich habe super viele und da muss man wirklich sagen, vorrangig männliche Führungskräfte, die hier reinkommen und sagen, ja, ich habe gehört, es ist irgendwie super, mit dir zu sprechen und irgendwie hilft das total, aber ich wollte nur mal sagen, also bei mir muss man jetzt nicht mit mir über meine Mutter oder meine Kindheit reden, ja.

00:23:15: David Hillmer Ja.

00:23:30: Ragnhild Struss Dann verstehe ich das total, weil das natürlich auch irgendwie so ein bisschen scary ist.

00:23:35: Ragnhild Struss Auf der anderen Seite kannst du dir sicher sein, mache ich dann kurz eine kleine Notiz auf meinem Zettel und schreibe dahin A, die Mutter.

00:23:42: Ragnhild Struss Was ich damit aber sagen möchte, um das eben aus dieser stigmatisierten Ecke rauszuholen, wir funktionieren in unserer Persönlichkeit nach einem bestimmten Muster.

00:23:53: Ragnhild Struss Und das ist ein bisschen mehr wie Schach oder wie Mathematik, als dass es jetzt so was Waberiges, irgendwie Unsortiertes wäre, ja.

00:24:02: Ragnhild Struss Weil diese Skripte, nach denen ich ganz früh lerne, so funktioniere ich, so funktionieren andere, so funktioniert die Welt, die sind kausal aufgebaut.

00:24:11: Ragnhild Struss Das heißt, es gibt im Inneren diese Überzeugung, wenn ich X mache, passiert Y. Oder wenn A mir begegnet, dann muss ich B reagieren, ja.

00:24:16: David Hillmer Hm.

00:24:16: David Hillmer Hm.

00:24:21: Ragnhild Struss Und diese Logik,

00:24:23: Ragnhild Struss Also diese inneren Muster von Auslöser, Reaktion, von Grund und Folge auseinanderzuklamüsern, das ist meine Aufgabe.

00:24:32: Ragnhild Struss Und weil viel von diesen inneren Anleitungen eben sehr früh gebildet werden, dadurch, dass wir dann ja noch unbewusst sind und nicht so richtig filtern können.

00:24:42: Ragnhild Struss Unser Gehirn ist unfertig und dann laden wir halt irgendwie so eine Software runter.

00:24:46: Ragnhild Struss Weil das so früh passiert, ist es den Menschen nicht klar.

00:24:50: Ragnhild Struss Und in dem Moment, wo dann eben deutlich wird, hey,

00:24:53: Ragnhild Struss Ich hatte zum Beispiel neulich einen Partner einer Private Equity Gesellschaft, der Schwierigkeiten hatte, sich durchzusetzen in der, in den Vorstandsrunden.

00:25:06: Ragnhild Struss Und letztendlich ging es dann in einer biografischen Arbeit um die Erkenntnis, dass er in der Kindheit das Gefühl hatte, dass ihm nie richtig was zugetraut wurde.

00:25:17: Ragnhild Struss Und das sind so ganz einfache Beispiele, ja.

00:25:18: Ragnhild Struss Beim Nachbarn durften sie einfach den Rasen mähen und haben dafür irgendwie zehn Euro gekriegt.

00:25:23: Ragnhild Struss Und wenn dieser Mann das mit seinem Vater zu Hause machen wollte, hat er erst mal eine zwei Stunden Anleitung über den Rasenmäher bekommen und hat sich dann für dumm verkauft gefühlt.

00:25:32: David Hillmer Mhm.

00:25:33: Ragnhild Struss Das heißt, wenn sehr autoritäre Personen erklärend auftreten, wird in ihm ein Gefühl von früher reaktiviert, nämlich nicht ernst genommen zu werden, kein Mandat übermittelt zu bekommen, kein Vertrauen in die Leistung zu spüren und so, ne?

00:25:48: Ragnhild Struss Und in dem Moment, wo man das bewusst hat und nur darum geht, kann man in den Situationen, in denen einen das heute hindert, steuernd eingreifen.

00:26:00: Ragnhild Struss Denn alles, was unbewusst ist, steuert uns im Autopiloten und das, was uns gewahr ist, darauf können wir Einfluss nehmen.

00:26:07: Ragnhild Struss Und nur darum geht es, mit dem Blick in die Kindheit die Handlungsfähigkeit im Heute, Hier und Jetzt zu erhöhen.

00:26:15: Ragnhild Struss Und das ist immer möglich und das ist auch nicht irgendwie so, wir gehen mal ganz tief in uns rein und machen jetzt irgendwie nur Laberababer, sondern das ist eine ganz systemische Detektivarbeit.

00:26:28: David Hillmer Das war mega tolles Schlusswort.

00:26:32: David Hillmer Also vielen lieben Dank.

00:26:33: David Hillmer Das war sehr aufschlussreich, was du gerade alles gesagt hast.

00:26:36: David Hillmer Mega, ich habe dir sehr, sehr gerne zugehört.

00:26:40: David Hillmer Und ich rede sehr gerne mit dir über meine Eltern.

00:26:42: David Hillmer Also wenn ich dann mal von der Warteliste runterkomme.

00:26:45: David Hillmer Aber ich würde gerne verstehen, was würdest du sagen, sind die größten Probleme, Schwierigkeiten der Menschen, die auf dich zukommen, mit denen du arbeitest?

00:26:57: David Hillmer Und vor allen Dingen jetzt gerade, wenn wir mal in Richtung unserer ungewissen Zeiten schauen, in Richtung KI, die aufkommt.

00:27:07: David Hillmer Merkst du da irgendwie eine Änderung in den letzten Monaten oder ein, zwei Jahren?

00:27:12: Ragnhild Struss Absolut.

00:27:13: Ragnhild Struss Also was wir in unserem Unternehmen auf jeden Fall zum Beispiel merken, ist, dass vor allen Dingen Eltern das erste Mal an einem Punkt stehen, an dem sie in der Geschichte nicht mehr das Gefühl haben, durch ihre eigene Biografie genug Erfahrung und Wissen zu haben, um ihre Kinder auf deren Zukunft vorzubereiten.

00:27:27: David Hillmer Mhm.

00:27:29: Ragnhild Struss Also in der Beratung von Schüler, Studenten und Absolventen spielt es bei meinen KollegInnen

00:27:33: Ragnhild Struss Eine wahnsinnig große Rolle.

00:27:35: Ragnhild Struss Es geht eigentlich im Moment um Entscheidungen unter Radikalunsicherheit.

00:27:39: Ragnhild Struss Und ich glaube, das gab es so wirklich noch nicht.

00:27:43: Ragnhild Struss Früher gab es immer dieses Ursache-Wirkung, wenn du X machst, passiert Y und das ist eben heute so nicht mehr da.

00:27:50: Ragnhild Struss Dann würde ich sagen, der Zeit geschuldet im Moment, das mag vielleicht in einem Jahr auch schon wieder ganz anders sein, ist es so, dass es ambivalente Gefühle gegenüber KI gibt.

00:27:59: David Hillmer Mhm.

00:27:59: Ragnhild Struss Also auf der einen Seite merken die Leute natürlich, okay, es ist eine Riesenchance, ich kann mich weiterentwickeln.

00:28:00: David Hillmer Mhm.

00:28:05: Ragnhild Struss Auf der anderen Seite erzeugt das auch Druck, dass man irgendwie am Ball bleibt, dass man auch nicht zurückfällt im Umgang mit der Technik.

00:28:13: Ragnhild Struss Und es ist natürlich auch die Frage, wie sicher ist mein Job überhaupt in Zukunft?

00:28:19: Ragnhild Struss Werde ich vielleicht überflüssig?

00:28:21: Ragnhild Struss Was passiert, wenn die Armee von...

00:28:24: Ragnhild Struss AI-Agenten unsere Arbeit übernimmt.

00:28:27: Ragnhild Struss Also dann muss ich mir eben auch nicht mehr Gedanken darüber machen, was für einwanderungspolitische Entscheidungen getroffen werden, die vielleicht meinen Job bedrohen, was ja auch lange ein Thema war bei Menschen, sondern

00:28:40: Ragnhild Struss dann kann ich mir sicher sein, okay, das ist alles easy zu implementieren und wo bleibe ich dann, ist die Frage.

00:28:47: Ragnhild Struss Und dann, glaube ich, ist die Herausforderung genau das, was du vorhin schon angesprochen hast, nämlich in einer Weise innen gefestigt zu sein, dass ich nach außen genug Flexibilität habe.

00:29:01: Ragnhild Struss Also wirklich, ja,

00:29:05: Ragnhild Struss Die Herausforderung ist nicht mehr, im Außen den richtigen Job zu finden, sondern die Herausforderung ist mehr, im Innen so kompetent zu sein, dass ich den Job auf die richtige Art und Weise ausführen kann.

00:29:18: Ragnhild Struss Und ich glaube, das sind genau die Herausforderungen, die im Moment gegeben sind.

00:29:23: Ragnhild Struss Und ich glaube, dass die emotionaler sind, als wir denken.

00:29:25: Ragnhild Struss Mhm.

00:29:27: David Hillmer Lass uns nochmal tiefer auf das Thema KI eingehen.

00:29:29: David Hillmer Das hatte ich auch groß angekündigt am Anfang der Folge, da sind wir jetzt noch nicht so viel gelandet.

00:29:34: David Hillmer Und zwar KI im Zusammenhang mit dem Thema Karriere.

00:29:39: Ragnhild Struss Mhm.

00:29:40: David Hillmer Weil ich mir auch vorstellen kann, dass da eine ganze Menge passiert.

00:29:45: David Hillmer Da ist eine Studie vor kurzem rausgekommen, wo

00:29:48: David Hillmer wo sehr klar zu sehen ist, dass zum Beispiel diese ganzen Trainee- und Junior-Positionen abnehmen, gerade und die Unternehmen eher nach Medioren oder Senioren Ausschau halten, weil die Juniorarbeit kann eben auch die KI übernehmen.

00:30:03: David Hillmer Da fragt man sich natürlich, naja, wo sollen denn die zukünftigen Seniors herkommen und die Mediors?

00:30:09: David Hillmer Also wie...

00:30:09: Ragnhild Struss Genau, das ist die Thematik der Seniority Gap.

00:30:12: Ragnhild Struss Ein ganz, ganz wichtiger Punkt, vor allen Dingen für Unternehmende, weil die Frage dann ja nicht nur ist, okay, nutze ich alle Möglichkeiten aus, die mir die KI gibt und stelle keine First, Second and Third Year Lawyers mehr ein, weil das die KI kann.

00:30:29: Ragnhild Struss Oder nehme ich die Verantwortung wahr, auch eine seniore, kompetente Mitarbeiterschaft von morgen mit auszubilden, ne?

00:30:40: Ragnhild Struss Und da ist, glaube ich, super spannend, was macht KI eigentlich mit uns als geistige, als menschliche Wesen?

00:30:47: Ragnhild Struss Weil ich ja jetzt in vielen Dingen mich fragen muss, wie übernehme ich eigentlich genug Verantwortung, um weiterhin an einer tragfähigen Gesellschaft mitzuarbeiten, ne?

00:30:57: David Hillmer Mhm.

00:30:57: Ragnhild Struss Und jetzt unabhängig davon, dass eben Karrierewege nicht mehr linear sein werden und Planungshorizonte kürzer sind, ist natürlich genau da die Frage danach, welche Jobs fallen wirklich langfristig weg und welche verschieben sich in ihren Anforderungen oder in dem, wie wir sie erfolgreich ausführen können.

00:31:17: Ragnhild Struss Und wenn sie sich verschieben, wie?

00:31:19: Ragnhild Struss Und wie kann ich mich dann selbst auch da gut aufstellen?

00:31:22: Ragnhild Struss Und bei dieser Seniority Gap ist eine ganz, ganz spannende Frage danach,

00:31:26: Ragnhild Struss wenn die KI alles kann, wie kriege ich denn trotzdem die Juniors dazu, einen Reifegrad zu entwickeln, eine Tiefe zu entwickeln, eine Kompetenz aufzubauen?

00:31:33: David Hillmer Hm.

00:31:33: David Hillmer Hm.

00:31:36: Ragnhild Struss Und dann wird man sehr schnell merken, dass die Aufgabe von Führungskräften sich wesentlich mehr dahin verschiebt, gute MentorInnen und Coaches zu sein, also Begleiter, Lehrende.

00:31:48: Ragnhild Struss Und da wird es nie nur um das fachliche Wissen und die

00:31:51: Ragnhild Struss Lehre quasi auf dem Zahlen, Daten, Fakten, Kompetenzniveau gehen, sondern da wird es vor allen Dingen darum gehen, die zu fähigen, mündigen Menschen zu erziehen und denen dabei zu helfen, da eben erwachsen zu werden sozusagen und ihnen dadurch auch zu ermöglichen,

00:32:10: Ragnhild Struss letztendlich eine bessere AI Literacy zu erwerben, ja, weil wir wissen, gerade von Sprachmodellen, und ich meine, jetzt tippen wir das noch ein, aber in kürzester Zeit werden wir einfach einem Avatar gegenüber sitzen und mit dem sprechen.

00:32:23: Ragnhild Struss Also ich glaube nicht, dass wir noch diese Button-Logik auf dem Bildschirm haben werden, sondern wir werden eben einfach ins Gespräch gehen.

00:32:27: David Hillmer Mhm.

00:32:31: Ragnhild Struss Und da ist natürlich, je besser ich mich ausdrücken kann, je klarer ich weiß, was mein Problem ist und welche Lösung ich eigentlich suche oder welche Herausforderungen ich bearbeiten möchte, welches Ziel ich erreichen will und das auch wirklich sprachlich kompetent exakt ausdrücken zu können, desto bessere Ergebnisse werde ich produzieren.

00:32:51: Ragnhild Struss Das heißt, es ist viel zu kurz gesprungen jetzt zu sagen, ah, okay, wir haben die KI und die regelt alles für uns.

00:32:56: Ragnhild Struss Nee, das ist ja eine Maschine.

00:32:57: Ragnhild Struss Also sie gaukelt uns zwar vor, ein Bewusstsein zu haben, weil sie sich selbst ich nennt und weil sie die Sachen sagt wie, oh, das tut mir aber leid oder ja, das kann ich verstehen oder so, aber hat sie ja nicht.

00:33:06: David Hillmer Mhm.

00:33:07: Ragnhild Struss Sie ist eine Maschine.

00:33:08: Ragnhild Struss Sie kann nur das produzieren, was wir ihr in Auftrag geben.

00:33:12: Ragnhild Struss Und deshalb, glaube ich, sind das ganz relevante Themen, wenn es jetzt gerade um Berufe und KI geht.

00:33:17: David Hillmer Also ich verstehe das komplett und ich glaube, das verstehen auch die meisten Menschen, dass wir als UnternehmerInnen eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung haben, die Leute von morgen irgendwie mit auszubilden.

00:33:29: David Hillmer Trotzdem sind ja Unternehmen und UnternehmerInnen auch egoistisch und eher auf sich bezogen und also

00:33:39: David Hillmer Ich glaube nicht daran, dass jetzt irgendwie alle anfangen und sagen, okay, wir haben eine Verpflichtung der Jugend und den jungen Leuten gegenüber und bilden die jetzt aus, sondern ich glaube, dass da viele auch sagen, naja, ich lasse das mal jemand anderem machen, die teure Ausbildung und hole die dann einfach, wenn die Medior sind.

00:33:54: David Hillmer Also, siehst du das auch?

00:33:55: Ragnhild Struss Ja, da geht es aber auch um andere Fragen wie Mitarbeitendenbindung zum Beispiel und natürlich auch die Frage, und die wird super wichtig in Zukunft, nicht nur wer kann was, sondern mit wem habe ich auch Bock zusammenzuarbeiten, ganz platt gesagt.

00:34:07: Ragnhild Struss Und jetzt kannst du dir mal überlegen, welche Menschen du nervig findest und mit welchen du gerne arbeitest.

00:34:13: Ragnhild Struss Und das werde ich übrigens immer wieder gefragt, ja, mit wem kann ich denn besonders gut zusammenarbeiten, was für einen Charakter muss ich mir denn suchen eigentlich?

00:34:20: Ragnhild Struss kann man mit jedem Charakter gut auskommen, solange die eine gewisse persönliche Reife haben, die Menschen, und authentisch sind.

00:34:23: David Hillmer Mhm.

00:34:23: David Hillmer Mhm.

00:34:28: Ragnhild Struss Das Nervigste sind Leute, die ein falsches Selbstbild haben, die etwas von sich glauben, was sie nicht sind und dementsprechend Ansprüche haben, die eigentlich fehlgeleitet sind.

00:34:38: Ragnhild Struss Also von daher ist ja auch die Frage nicht nur, wie bilde ich die Menschen aus, bestimmte sachliche oder berufliche Kompetenzen zu erwerben, sondern die Frage ist doch auch, wie kann ich zum Beispiel Beziehung, Vertrauen, gute Kommunikation neu aufbauen?

00:34:54: Ragnhild Struss Also wie kann ich auch als arbeitgebende Person an meinem eigenen Branding und damit natürlich langfristig auch an meiner Marktposition arbeiten,

00:35:04: Ragnhild Struss indem ich vielleicht genau diesen Raum biete, ja, dass es emotionale Resonanz gibt, dass das Gegenüber gesehen wird, dass man persönlich gefördert wird, dass eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut wird.

00:35:17: Ragnhild Struss Und deshalb sollte dann wahrscheinlich schon die Frage sein, wie kann ich auch mit guten Mitarbeiterbindungsprogrammen dafür sorgen, dass die Juniorigen eben genau auch bei mir bleiben, ja.

00:35:23: David Hillmer Ja.

00:35:28: Ragnhild Struss Und es klingt ja jetzt fast so, als könnten Junior ihre Leute nichts.

00:35:31: Ragnhild Struss Also die haben ja auch wahnsinnig viele andere Kompetenzen und Vorteile, die vielleicht ältere Generationen noch nicht haben.

00:35:39: Ragnhild Struss Und wir wissen ja, dass es auch gut ist, zwischen den Generationen zu vermitteln und sich auszutauschen, um eben das Wissen nicht nur zu erweitern, sondern auch zu vertiefen.

00:35:50: David Hillmer Was würdest du denn auf einer eher höheren Ebene, aus einer Vogelperspektive generell sagen, wie wird sich unsere Arbeitswelt und gerade auch das Thema Karriere oder beruflicher Werdegang durch das Thema KI verändern?

00:36:04: David Hillmer Ja.

00:36:06: Ragnhild Struss Ich glaube, dass sich die Landkarte stark ändert, also das Gebiet wird irgendwie anders aussehen, aber letztendlich wird dein Kompass gleich bleiben.

00:36:13: Ragnhild Struss Also du wirst mehr und mehr dich, ja, darum kümmern müssen, wer du als Mensch bist, als vertrauensvolles Gegenüber, wie du in der Lage bist, Beziehungsräume wirklich zu gestalten.

00:36:27: Ragnhild Struss Also ich meine, wenn du dich nicht mit dir selbst beschäftigst, dann bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit häufiger getriggert als ein Mensch, der vielleicht in der Lage ist, seine eigenen Emotionen zu spüren, halten zu können und auch regulieren zu können.

00:36:43: David Hillmer Obietisch.

00:36:44: Ragnhild Struss Also wenn du jetzt zum Beispiel irgendwie, keine Ahnung, Neurochirurg bist, ja, und du rastest halt regelmäßig am Tresen, wollte ich gerade sagen, wie heißt es, am Tisch, genau, am Tisch aus, vielleicht rastest du auch später dann am Tresen aus, aber dann ist es vielleicht irgendwann so, dass Leute in deinem Umfeld Angst bekommen, mit dir zusammenzuarbeiten.

00:37:05: Ragnhild Struss Und dann kannst du vielleicht nicht mehr gut eine Arbeitsgemeinschaft herstellen.

00:37:08: Ragnhild Struss Und ich glaube, dass deshalb wirklich die Veränderung die größte sein wird, dass wir wieder viel mehr unsere menschlichen Qualitäten, die KI-resistenten Fähigkeiten und Eigenschaften in den Vordergrund stellen sollten, um eben gute Beziehungen zu pflegen, damit Menschen gerne mit uns zusammenarbeiten und damit wir auch,

00:37:29: Ragnhild Struss eben eine werteorientierte und vielleicht auch manchmal mit der KI kritisch umgehende Haltung ins Arbeitsleben integrieren können.

00:37:36: Ragnhild Struss Das hört sich jetzt alles so abstrakt an.

00:37:38: Ragnhild Struss Wenn man sich es mal ganz faktisch überlegt, dann gehst du beim Arbeiten ja schon in Kommunikation mit anderen Menschen.

00:37:46: David Hillmer Mhm.

00:37:46: Ragnhild Struss Oder eben mit der Maschine.

00:37:47: Ragnhild Struss Und je weniger du dir deiner selbst bewusst bist, desto mehr verfällst du der Verführung der Maschine und desto weniger sozusagen Reifegrad erhältst du.

00:37:58: Ragnhild Struss Und wenn du mit anderen Menschen in Beziehung trittst, dann wissen wir ja auch aus kreativen Prozessen, dass je mehr du in der Lage bist, für dich selbst zu denken, also metakognitive Fähigkeiten hast, intuitive Fähigkeiten, kreative Fähigkeiten, alles das, was die Maschine eben so noch nicht kann,

00:38:16: Ragnhild Struss desto fruchtvoller ist der Austausch und desto bessere Ideen werdet ihr hervorbringen.

00:38:21: Ragnhild Struss Und von daher, glaube ich, ist das schon die größte Anforderung an die Zukunft, uns in unseren geistigen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten massiv weiterzubilden.

00:38:35: Ragnhild Struss Ich glaube, dass wir da schon eine ganz schöne Verrohung erlebt haben in der Außenorientierung der letzten Jahrzehnte.

00:38:41: Ragnhild Struss Und damit eben auch mündige Bürger werden, eine Gesellschaft langfristig so voranzutreiben, dass man nicht jeden technischen Vorteil nutzt, den es gibt, sondern dass man vielleicht auch mit Verantwortung überlegt, was man davon einsetzt und was nicht.

00:38:55: Ragnhild Struss Das merkt man ja tagtäglich.

00:38:57: Ragnhild Struss Also wenn ich zum Beispiel von jemandem aus unserem Team einen Text vorgelegt bekomme, bei dem ich in Zeile zwei merke, dass das eins zu eins von KI produziert wurde,

00:39:08: David Hillmer Ja.

00:39:10: Ragnhild Struss dann verliere ich ja das Vertrauen in den Gehalt des Textes.

00:39:14: Ragnhild Struss Also man merkt das wirklich auf so ganz einfachen Ebenen, dass es schon darum geht, jetzt nicht in die absolute Maschinengläubigkeit zu fallen.

00:39:23: David Hillmer Siehst du da auch die Blase, die KI-Blase, die zu platzen droht?

00:39:29: David Hillmer Wie ist da dein Take zu?

00:39:34: David Hillmer Weil...

00:39:34: Ragnhild Struss Also jeder betrachtet diese Entwicklung ja immer auch aus seiner persönlichen Brille und meine persönliche Brille ist natürlich maßgeblich davon geprägt, dass ich mit Individuen zusammenarbeite.

00:39:39: David Hillmer Mhm.

00:39:46: Ragnhild Struss Ich habe ein bisschen Angst, dass die Schere zwischen denen, die eben ein facettenreiches Sein, eine Tiefe, ein Sinn erleben, in die Welt bringen können, die wirklich mündig sind und die

00:40:00: Ragnhild Struss die quasi von Maschinen durchmanipuliert werden, dass diese Schere immer größer wird.

00:40:05: Ragnhild Struss Weil ich meine, letztendlich ist das ja so ein bisschen wie auch in der Social-Media-Bewegung und ich möchte jetzt nicht dystopisch klingen, das sind einfach Gedanken, die ich mir mache.

00:40:14: David Hillmer Mhm.

00:40:16: Ragnhild Struss Wenn du fürs Produkt nichts oder zu wenig zahlst, dann bist du das Produkt und wenn jetzt zum Beispiel Menschen eben eine pseudosoziale Beziehung mit der KI oder speziell LLMs eingehen und dadurch vielleicht die Fähigkeit verlieren, kritisch zu denken oder auch relevante Beziehungseigenschaften und Fähigkeiten verlieren, ja, weil die KI, die ist irgendwie eine Echokammer, jetzt kannst du sie zwar auch als Zynikerin einstellen, aber letztendlich

00:40:44: Ragnhild Struss bestätigt sie dich, sie fungiert als Spiegel.

00:40:47: Ragnhild Struss Und da gibt es jetzt schon Untersuchungen darüber, dass Menschen dann in echten Beziehungen irgendwie frustriert sind, weil das Gegenüber sie halt nicht dauernd bestätigt oder versteht.

00:40:57: Ragnhild Struss Und ich glaube, dass wenn du quasi die Kohle nicht aufbringen kannst, um mit der Maschine wirklich kritisch auch in den Austausch zu gehen, um die Maschine in Zukunft auch werbefrei genießen zu können, um eben nicht manipuliert zu werden,

00:41:12: David Hillmer Mhm.

00:41:13: Ragnhild Struss dann ist die Gefahr doch recht groß, dass du dich von dir selbst immer mehr entfremdest.

00:41:18: Ragnhild Struss Und je entfremdeter du von dir selbst bist, desto größer ist das Einsamkeitsgefühl und desto schwieriger ist es für dich, sozial wirklich am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, und zwar konstruktiv.

00:41:31: Ragnhild Struss Und deshalb befürchte ich da schon, dass mit mangelnder Verantwortung, und da muss ich auch sagen, der großen Konzerne, die eben diese LLMs auch produzieren, dass ja da schon eine Verrohung und eine Verflachung des Charakters mit einhergehen kann.

00:41:49: David Hillmer Hm.

00:41:49: David Hillmer Hm.

00:41:49: Ragnhild Struss Und das ist natürlich dann in der Folge auch für den Arbeitsmarkt dramatisch.

00:41:53: Ragnhild Struss Also zum Beispiel haben wir so eine Regel im Unternehmen, dass der Output vom LLM immer nur dein Input ist.

00:42:00: Ragnhild Struss Also du musst den als Input begreifen und bevor du das LLM bemühst, setzt du dich eben selbst hin und überlegst mal ganz genau, was du eigentlich willst und so, weil die Leute tippen ja viel zu schnell alles Mögliche ein und dann verlieren natürlich Gedanken und Ideen auch an Tiefe.

00:42:16: Ragnhild Struss Also, zu deiner Frage mit der Blase.

00:42:19: Ragnhild Struss Es wäre ja schön, wenn die Blase insofern platzt, als wir nicht wie so Schafe quasi jetzt der großen Verheißung alle hinterherlaufen, sondern dann irgendwann auch einen Schritt zurücktreten und sagen, hey, wie können wir das nochmal kritisch betrachten?

00:42:33: Ragnhild Struss Aber erstmal, glaube ich, sollten wir uns darum bemühen, wie wir schon in Bildung frühesten Alters dafür sorgen können, dass die Kinder eben weiter fähig sind, kritisch zu denken, moralisches Bewusstsein zu entwickeln, Kreativität und eigenständiges Denken fördern, damit wir nicht irgendwann einfach nur noch so Lämminge sind.

00:42:54: Ragnhild Struss Ja.

00:42:55: David Hillmer Ich habe hier die Frage stehen, macht KI uns langfristig schlauer oder dümmer?

00:42:59: David Hillmer Aber ich glaube, nach dem, was du gerade gesagt hast, würde ich sagen, beides.

00:43:02: David Hillmer Die einen macht es halt dümmer und die anderen schlauer.

00:43:05: David Hillmer Und es ist wichtig, dass wir da die Schere nicht zu weit auseinander driften lassen und Antworten finden.

00:43:11: David Hillmer Hm.

00:43:12: Ragnhild Struss Und das finde ich vor allen Dingen eben wichtig, dass es um ein Wie geht.

00:43:16: Ragnhild Struss Also dass wir jetzt nicht Verheißungen auf der einen Seite und Dystopien auf der anderen Seite formulieren, sondern dass es darum geht zu erkennen, es ist ein Instrument.

00:43:25: Ragnhild Struss Und je nachdem, wie ich dieses Instrument nutze, kann es eben zum Guten oder zum Schlechten beitragen.

00:43:30: Ragnhild Struss Und das ist auch wichtig.

00:43:31: Ragnhild Struss Ganz interessant, wir haben mit jungen Menschen bei uns im Unternehmen eine Studie zum Thema KI durchgeführt.

00:43:38: Ragnhild Struss Also wir haben 100 junge Menschen gefragt, die Abitur machen und also im Durchschnitt waren die 18,5 Jahre alt.

00:43:46: David Hillmer Wow.

00:43:46: Ragnhild Struss Und da wird zum Beispiel deutlich, dass genau diese Ambivalenz für sie eine sozusagen Ambiguität, ein Ambiguitätsgefühl im Innenauslöst.

00:43:59: Ragnhild Struss Also eben auch die Frage, was ist es denn nun?

00:44:00: Ragnhild Struss Ist es gut oder schlecht?

00:44:02: Ragnhild Struss Also erstmal kann man sagen, dass die jungen Menschen gesagt haben, dass sie eine hohe Neugierde darauf haben auf die KI.

00:44:09: Ragnhild Struss Die nutzen die auch inzwischen alle.

00:44:11: Ragnhild Struss Also über 90 Prozent nutzen regelmäßig Chat-GPT.

00:44:15: Ragnhild Struss Dass sie sich aber nicht genug vorbereitet fühlen.

00:44:18: Ragnhild Struss Also etwa 75 Prozent der Befragten haben gesagt, Schule bereitet mangelhaft vor und zwar nicht nur skillseitig, sondern auch was den Umgang mit der KI betrifft.

00:44:18: David Hillmer Ja.

00:44:18: David Hillmer Hm.

00:44:29: Ragnhild Struss Also die jungen Menschen, die merken das schon, dass das auch eine Verführung sein kann, die vielleicht dazu führt, dass man nicht sein volles geistiges Potenzial ausnutzt.

00:44:38: Ragnhild Struss Und die sagen eben auch, es ist eine Chance auf der einen Seite, aber eben auch Risiko.

00:44:45: Ragnhild Struss Und da sind sie sich nicht so ganz sicher.

00:44:47: Ragnhild Struss Also, 75 Prozent der jungen Menschen sagen, es ist eine große Chance, also für Effizienz und Produktivitätsgewinne, fürs wissenschaftliche Arbeiten, für die Vernetzung, für besseren Zugang zum Wissen, also all die Vorteile.

00:45:00: Ragnhild Struss Und über 80 Prozent sagen aber auch, dass sie Angst haben vor Fehlinformationen, dass sie der Maschine nicht vertrauen können, dass es Machtmissbrauch mit Daten geben könnte, sie haben Angst vor Datenschutzproblemen.

00:45:11: Ragnhild Struss Und die beschreiben tatsächlich die Angst vor Kompetenzverlust.

00:45:15: Ragnhild Struss Also Menschen verlernen zu denken.

00:45:17: Ragnhild Struss Und das stellen die schon selbst fest.

00:45:19: Ragnhild Struss Und das finde ich irgendwie so toll, weil genau da ja eigentlich der Hebel wäre, dann darauf einzuwirken.

00:45:19: David Hillmer Mhm.

00:45:20: David Hillmer Mhm.

00:45:28: Ragnhild Struss Und dann haben wir sie gefragt, was würdest du denn, wenn die KI alles wissen würde, was würdest du sie denn fragen?

00:45:34: Ragnhild Struss Und das war irgendwie total sweet, weil sie dann so gefragt haben, was ist Liebe?

00:45:39: Ragnhild Struss Oder wirst du ein eigenes Gewissen entwickeln?

00:45:42: Ragnhild Struss Bist du der Menschheit gut oder schlecht gegenüber eingestellt?

00:45:44: Ragnhild Struss Also das sind schon hochethische Fragen, die sie sich auch stellen.

00:45:48: Ragnhild Struss Und ich denke, dass es da...

00:45:50: Ragnhild Struss die Arbeitswelt betreffend einfach auch die Verantwortung der seniorigeren Menschen ist, die eben diese Skills schon haben, den jungen Menschen zu helfen, die zu entwickeln.

00:46:00: David Hillmer Ich glaube, das ist genau der wichtigste Punkt.

00:46:05: David Hillmer Denn die Schulen, die ja eigentlich diesen Auftrag haben, kommen, glaube ich, einfach nicht mit der Geschwindigkeit hinterher, die sich weiterentwickelt.

00:46:15: David Hillmer Und deswegen entwickelt sie sich in der Kultur der Jugendlichen selber weiter, glaube ich.

00:46:21: David Hillmer Und ob das jetzt

00:46:23: David Hillmer Eine gute Entwicklung ist oder eine schlechte, das ist wahrscheinlich der Subkultur überlassen, je nachdem in welchen Kreisen ich mich als Jugendlicher bewege, nutze ich halt eher die guten oder die schlechten Seiten, um es mal irgendwie auf den Punkt zu bringen.

00:46:38: Ragnhild Struss Naja, und man muss aber auch ganz klar sagen, dass das eben auch eine Frage von kognitiven Fähigkeiten und deren Nutzung ist.

00:46:47: Ragnhild Struss Und deshalb ist es, glaube ich, wirklich auch gesellschaftlich so eine wichtige Verantwortung für uns, die Core-Skills in den Kindern auch hervorzuheben als relevante und wichtige Eigenschaften.

00:47:00: David Hillmer Mhm.

00:47:01: Ragnhild Struss Weil, wir müssen klar sagen, ich meine, pflegende, therapierende, berührende Berufe, die sind ja KI-resistent sozusagen.

00:47:11: Ragnhild Struss Und wenn ich jetzt also nicht das kognitive Leistungspotenzial habe, um irgendwie Physik zu studieren oder so und stattdessen...

00:47:21: Ragnhild Struss eine Waldpädagogin werde, dann ist es doch total wichtig, diese inneren emotionalen, sozialen Kernfähigkeiten zu stärken.

00:47:31: Ragnhild Struss Und wenn ich das tue, dann ist der Verlust, den ich sozusagen im Hintertreffen mit dem Umgang mit der KI erlebe, überhaupt gar nicht mehr groß, weil es einfach nicht mehr relevant ist.

00:47:43: Ragnhild Struss Und deshalb, glaube ich, ist es auch gesellschaftlich eben so total wichtig, sich zu fragen, wie gehen wir denn eigentlich damit um, dass wir jetzt nicht die Technik auch zu doll hypen, sondern dass wir im Gegenteil die genuin menschlichen Fähigkeiten und Eigenschaften

00:48:01: Ragnhild Struss viel mehr hervorheben und trainieren.

00:48:03: Ragnhild Struss Und dafür müsste eigentlich auch die Schule bereits die Voraussetzungen haben, also in Persönlichkeitsentwicklung, in Reife, in soziale Beziehungs- und Bindungsfähigkeit zu investieren.

00:48:18: David Hillmer Was würdest du sagen, wir haben jetzt viel auch über Skills gesprochen, die wir brauchen in Zukunft, was würdest du sagen, um es auf den Punkt zu bringen, die drei wichtigsten Skills in den nächsten Jahren für Menschen in der Arbeitswelt?

00:48:35: Ragnhild Struss Ich würde das von innen nach außen beschreiben, nämlich auf der einen Seite emotionale Intelligenz, also wirklich die Fähigkeit, eigene Gefühle wahrnehmen zu können, halten zu können, regulieren zu können und nicht einfach auszuagieren und auch in anderen erlesen zu können.

00:48:49: David Hillmer Mhm.

00:48:49: David Hillmer Mhm.

00:48:52: Ragnhild Struss Das wäre dann für mich das Nächste, also von innen sich nach außen zu wenden.

00:48:56: Ragnhild Struss Empathie und Beziehungsfähigkeit.

00:48:59: Ragnhild Struss Wahnsinnig wichtig.

00:49:01: Ragnhild Struss Und ich glaube, damit einhergehend würde ich Konfliktkompetenz nennen.

00:49:07: Ragnhild Struss Und das Dritte, wenn ich es dann nochmal ausweite, nämlich sage, okay, von mir zum anderen, und jetzt ist ja der Umgang mit der Welt mehr und mehr funktional, maschinell.

00:49:18: Ragnhild Struss Und da, glaube ich, ist dann die dritte, unfassbar wichtige Eigenschaft eine Kommunikationskompetenz, also sprachliche Verarbeitung.

00:49:30: Ragnhild Struss sowohl mit Menschen als auch mit der Maschine.

00:49:33: David Hillmer Warum ist Kreativität nicht in den Top 3?

00:49:34: David Hillmer Ja.

00:49:38: Ragnhild Struss Weil ich glaube, dass es erst mal um einen Umgang, einen adäquaten Umgang geht, um überhaupt Ideen zu produzieren.

00:49:46: Ragnhild Struss Und dann, glaube ich, ist ja auch Versprachlichung eine wichtige Voraussetzung, um kreativ sein zu können.

00:49:54: Ragnhild Struss Und damit schließe ich jetzt erst mal die handwerklich oder

00:49:59: Ragnhild Struss bildlich-kreativen Künste aus.

00:50:01: Ragnhild Struss Kreativität ist definitiv dabei, Intuition ist dabei, generell metakognitive Fähigkeiten.

00:50:07: Ragnhild Struss Ich finde auch ethisches Bewusstsein unfassbar wichtig.

00:50:10: Ragnhild Struss Es ist schwer, sich auf drei festzulegen.

00:50:10: David Hillmer Ja, ja.

00:50:11: David Hillmer Ja, voll, klar.

00:50:11: David Hillmer Dann wird die Top 30 irgendwann.

00:50:12: Ragnhild Struss Also kulturelle Sensibilität wird auch immer wichtiger.

00:50:16: Ragnhild Struss Also Resilienz und Anpassungsfähigkeit.

00:50:20: Ragnhild Struss Also ich kann so viele davon nennen, die ich alle mega finde.

00:50:24: Ragnhild Struss Genau, aber ich würde sagen, Top drei ist

00:50:29: Ragnhild Struss Emotionale Intelligenz auf eins, dann Empathie und Beziehungsfähigkeit auf Platz zwei und dann würde ich sagen, es geht schon viel so um dieses Thema, ja, gut denken zu können, also Kommunikationstalent, glaube ich, spielt eine Rolle.

00:50:44: David Hillmer Ja, okay.

00:50:46: Ragnhild Struss Mhm.

00:50:47: David Hillmer Und sag mal, mein Sohn, der Hanno, ist vier Jahre alt.

00:50:52: David Hillmer Was würdest du sagen, worin sollte ich den jetzt am besten fördern?

00:50:54: David Hillmer Wo sollte ich hingehen?

00:50:55: David Hillmer Was sollte ich tun, um für später, sein späteres Leben die besten Chancen bereitzustellen?

00:51:06: Ragnhild Struss Das betrifft ja so viele unterschiedliche Disziplinen, diese Frage.

00:51:10: David Hillmer Ja, klar, aber sagen wir mal, endliches Budget, endliche Zeit, also was sind so die Wichtigsten?

00:51:10: Ragnhild Struss Also ich glaube, das Wichtigste...

00:51:14: Ragnhild Struss Ja, ich, meines Erachtens, aber da lasse ich auch gerne zu, dass mir jemand vorwirft, dass das eine zu steile These ist.

00:51:15: David Hillmer Mhm.

00:51:24: Ragnhild Struss Meines Erachtens ist es extrem wichtig, eine gute Beziehung den Kindern zu sich selbst zu ermöglichen und zu relevanten Bindungspersonen, also dass sie lernen zu vertrauen in sich, in andere und in die Welt.

00:51:38: Ragnhild Struss Und ich glaube, dass technikfreie Zeit total wichtig ist.

00:51:41: Ragnhild Struss Ich würde sehr, sehr lange Bildschirmzeit nach hinten verschieben, solange es geht.

00:51:47: Ragnhild Struss Also eher handwerkliche, kreative Tätigkeiten, raus in die Natur, spielerisches Lernen, also hier Brettspiele, simuliertes Spiel, Mutter, Vater, Kind, solche Sachen.

00:51:48: David Hillmer Hm.

00:52:01: Ragnhild Struss Ja, handwerkliche, kreative Aktivitäten.

00:52:05: David Hillmer Also ich gebe dir recht grundsätzlich bei diesem Thema Technik frei und Bildschirm frei.

00:52:10: David Hillmer So, und das liest man auch immer wieder.

00:52:12: David Hillmer Wir kamen mal aus einem Urlaub wieder mit einer langen Autofahrt und da war der noch irgendwie zwei und es war wirklich schwierig und dann haben wir ihm halt das iPad gegeben und da hat er auf der Autofahrt relativ lange geguckt.

00:52:23: David Hillmer Mir natürlich schlechtes Gewissen und dann sehen wir ganz fett so eine Kampagne beim Kinderarzt, da hing so ein Zettel Bildschirm frei bis drei.

00:52:31: David Hillmer Und dann dachte man, okay, ja, alles falsch gemacht als Eltern.

00:52:34: David Hillmer Und ich frage mich, wieso gibt es nur Studien und alles Mögliche rund um bildschirmfreie Zeit?

00:52:45: David Hillmer Also ich gehe voll mit, dass ich auch glaube, dass Kinder so wenig Bildschirm und iPad und so ein Kram bekommen sollten, wie es irgendwie geht.

00:52:56: David Hillmer Aber ich glaube, dass es ja auch durchaus positive Seiten hat und die werden überhaupt nicht beleuchtet, die werden ausgeblendet.

00:53:03: David Hillmer Also Sendungen, wo die Kinder lernen über, keine Ahnung, über die Natur, über die Tiere, über Dinge, die eben so in einem Elternhaus vielleicht weniger besprochen werden.

00:53:15: David Hillmer Also siehst du diese positiven Aspekte auch, aber sagst du, okay, die negativen überwiegen oder sagst du, nee, nee, die negativen überwiegen so stark, da gibt es keine positiven mehr.

00:53:27: Ragnhild Struss Auch das finde ich eine ganz schwierige Frage, weil es bei diesen Plakaten ja vor allen Dingen darum geht, der Gesellschaft zu helfen, sich zu einem Besseren zu entwickeln.

00:53:37: Ragnhild Struss Und ich glaube, da wäre es schwierig, ein Plakat aufzuhängen, was fein differenziert zwischen Wissenssendungen mit einer langsamen Bildabfolge.

00:53:43: David Hillmer Ja.

00:53:45: Ragnhild Struss Ich glaube, es geht jetzt primär ja erstmal um zwei Dinge und deshalb würde ich schon sagen, die negativen Aspekte überwiegen.

00:53:52: Ragnhild Struss Es geht um zwei Dinge, nämlich erstens ist es so, dass die Sendungen, die für Kinder produziert werden, mit den unfassbar schnellen Bildfolgen, den verzerrten Körperbildschemata,

00:54:03: Ragnhild Struss den grellen Farben, die sind einfach darauf ausgerichtet, Sucht hervorzurufen, damit die möglichst viel vor dieser Glotze hängen und die, oder dem Pad oder was auch immer und die Klickzahlen quasi steigen, damit die Produkte dann auch bei Müller noch verkauft werden können und so.

00:54:21: Ragnhild Struss Also das würde ich schon sehr kritisch sehen, dass eine Maschinerie, die auch, wenn man sich die Sprache, die da gesprochen wird, mal anhört, also wirklich meines Erachtens zu Verdummung führt.

00:54:32: Ragnhild Struss Das ist jetzt sehr hart, aber dazu stehe ich auch.

00:54:32: David Hillmer Okay.

00:54:35: Ragnhild Struss Natürlich ist es was anderes, dann irgendwie Willi wills wissen und Anna und die wilden Tiere zu schauen, auf jeden Fall.

00:54:41: Ragnhild Struss Da ist es aber auch so, dass das Kind, damit sich das neuronal gut und richtig verknüpfen kann, mindestens genau dieselbe Zeit braucht, über dieses Format oder die Geschichte mit dir zu sprechen, wie es sie geguckt hat.

00:54:56: Ragnhild Struss Also es geht eben auch bei guten Sendungen darum, dass ein vertieftes Wissen, eine echte Auseinandersetzung mit dem Thema, eine Verarbeitung mit dem, was das Kind vorher schon wusste, also Lernen quasi, in dieser neuronalen Verknüpfung erst dann stattfindet, wenn diese Themen auch besprochen werden, wenn sich darüber ausgetauscht wird, wenn dazu Fragen gestellt werden und so.

00:55:19: David Hillmer Hm.

00:55:19: David Hillmer Hm.

00:55:19: Ragnhild Struss Und dazu ist vielleicht die Zeit dann auch gar nicht immer so da.

00:55:22: Ragnhild Struss Und übrigens würde ich jetzt auch niemanden verurteilen, der seinem Kind auf der Autofahrt, also es ist sowieso nicht meine Art, das soll ja jeder machen, wie er will, das iPad gibt.

00:55:33: Ragnhild Struss Manchmal ist es auch einfach eine lebensnotwendige Maßnahme fürs Gesamtsystem, ja.

00:55:37: Ragnhild Struss Aber ich glaube, dass es ja vor allen Dingen darum geht, wie ist der tägliche Gebrauch, wie schnell sagen die Kinder dann auch zur Selbstberuhigung, hey, ich will jetzt das Pad haben und so.

00:55:49: Ragnhild Struss Und wie stark wirkt es dann eben auch darauf ein, dass sie sehr rezeptiv geschult werden, weniger kreativ oder produktiv aufgestellt sind.

00:55:56: Ragnhild Struss Von daher, ja.

00:55:57: David Hillmer Okay, danke, das hilft.

00:55:57: David Hillmer Ja.

00:55:57: David Hillmer Ja.

00:56:01: Ragnhild Struss Und das ist im Erwachsenenalter doch genauso.

00:56:03: Ragnhild Struss Da geht es dann um Social Media beim Arbeiten oder um den schnellen Kick durch irgendwie Claude Perplexity oder ChatGPT.

00:56:11: Ragnhild Struss Weißt du, wenn du überhaupt nicht in dieses tiefe Nachdenken, in die Reflexion, in das innere Auseinandersetzen mit der Thematik kommst, weil du eigentlich die Häppchen von außen geliefert bekommen haben möchtest und möglichst noch die Rinder abgeschnitten hast.

00:56:23: Ragnhild Struss Und deshalb, glaube ich, ist es schon wichtig, manchmal auch sich zu disziplinieren, den unbequemeren Weg zu gehen, weil ich glaube, dass es nach hinten raus erstens Zeit spart und dich zweitens auch zu einer wesentlich interessanteren Person macht.

00:56:36: David Hillmer Ja, ja, absolut.

00:56:36: David Hillmer Also ich merke sehr deutlich, dass ich in der Zeit, in der es jetzt die LLMs gibt und ich mit ChatGPT irgendwie viel mir erleichtern lasse, dass ich da wirklich merklich abbaue an Fokusfähigkeit, an irgendwie, ja, neuem Wissen, was ich mir dadurch drauf schaffe, indem ich einfach über Dinge nachdenke.

00:56:55: David Hillmer So, wenn ich Sachen schreibe, dass ich halt mich damit beschäftige, anstatt irgendwie, ja.

00:56:58: Ragnhild Struss Ich habe eine ganz interessante Untersuchung gelesen in der Adweek und da ging es darum, dass Menschen, die nicht vorher nachgedacht haben, also nur das LLM benutzt haben und damit Texte erstellt haben, im Nachhinein zu einer erschreckend hohen Prozentzahl erstens nicht mehr wussten, was sie da eigentlich verfasst haben und zweitens, wenn du ihnen Sätze aus ihren eigenen Texten vorgelesen hast, sie nicht erkennen konnten, dass es ihre waren.

00:57:16: David Hillmer Vielen Dank.

00:57:22: Ragnhild Struss Und im Gegensatz dazu schmieren aber auch Leute ab, die das LLM gar nicht benutzen können, weil natürlich der Zugang zu Wissen, die breitere Betrachtung von Inhalten und auch tiefere und der Zugang zu Research und so natürlich relevant ist.

00:57:36: Ragnhild Struss Aber am besten schneiden immer die Gruppen ab, die sich erst selbst mit der Thematik auseinandersetzen, um dann sehr zielorientiert zu entscheiden, was sie eigentlich prompten und wissen wollen.

00:57:47: David Hillmer Absolut.

00:57:47: Ragnhild Struss Und die den Output dann eben, wie ich vorhin schon sagte, als Input nutzen und sich damit dann nochmal auseinandersetzen.

00:57:54: Ragnhild Struss Die sind qualitativ besser aufgestellt, nicht nur in dem, was sie produzieren, sondern auch in dem, was sie alleine reproduzieren können ohne die Maschine.

00:58:02: Ragnhild Struss Und das ist schon eine wahnsinnig relevante Frage fürs Arbeiten.

00:58:05: Ragnhild Struss Ja.

00:58:06: David Hillmer Absolut, das unterschreibe ich zu 100%.

00:58:09: David Hillmer Nutzt du Chat, BT und Co.

00:58:11: David Hillmer genauso oder hat das auch einen Einfluss auf dich und hast du auch gemerkt, wie du irgendwie das Verhältnis ändern musst, sonst veränderst du dich?

00:58:20: Ragnhild Struss Also ich merke ganz klar, dass wenn ich mich am Tag sehr, sehr stark mit der künstlichen Intelligenz und ChatGPT oder irgendwelchen Agenten auseinandersetze, dass ich auf jeden Fall abends ein anderes Nervositätsniveau habe und eine kürzere Lunte.

00:58:35: David Hillmer Hm.

00:58:38: Ragnhild Struss Und ich glaube, dass es da wichtig ist, auch zu unterscheiden, okay, was für ein Arbeitsmodus ist es eigentlich, in dem du mit dem Gerät umgehst.

00:58:45: Ragnhild Struss Und es gibt ja diese sehr auf Produktivität, Effizienz ausgerichtete Fast Work und es gibt eben Slow Work, wo du die Möglichkeit hast, auch mal ein bisschen tiefer zu gehen, Gedanken doppelt und dreifach von verschiedenen Richtungen anzuschauen, dich selbst zu überprüfen, kritisch in den inneren Dialog zu gehen

00:59:02: Ragnhild Struss Und dann ist natürlich erstens das Ergebnis besser und zweitens ist die Beziehung zur Maschine dann auch eine bessere.

00:59:11: Ragnhild Struss Weil letztendlich ist es ja so, wir versuchen mit jedem maschinellen Fortschritt die Welt zu bezwingen, damit wir es irgendwie bequemer und besser haben, damit wir...

00:59:20: Ragnhild Struss mehr Zeit fürs Wesentliche haben.

00:59:22: Ragnhild Struss Und die Gefahr bei ChatGPT und diesen ganzen Zeitersparnissen ist aber, dass wir überhaupt nicht mehr wissen, was für uns eigentlich das Wesentliche ist und dass wir uns die Zeit dann auch nicht extra nehmen, sondern dass wir nur versuchen, in der Zeit noch mehr auf die Kette zu kriegen.

00:59:34: Ragnhild Struss Und das macht schon was mit dem Nervensystem.

00:59:36: Ragnhild Struss Also einfach, wenn man sich überlegt, in deiner Arbeit, wenn du die ganze Zeit nur...

00:59:41: Ragnhild Struss sozusagen im Operational Executive Mode bist und nur auf Execution ausgerichtet, dann findet eben sowas wie Verknüpfung mit deinem Inneren Selbst, Resonanz, Verarbeitung, Tiefenerleben, das findet dann nicht statt.

00:59:47: David Hillmer Mhm.

00:59:57: Ragnhild Struss Dafür brauchst du das sogenannte Default Mode Network und das wird in unserem Arbeitsalltag kaum noch aktiviert oder dem wird kaum noch Raum gelassen.

01:00:05: Ragnhild Struss Das entsteht nämlich, wenn du mal Gedanken sacken lässt, wenn Gespräche nachheilen können,

01:00:10: Ragnhild Struss wenn du dich vielleicht in einem tieferen Gespräch befindest, wenn du mal Langeweile hast, wenn du keinen Input von außen bekommst.

01:00:17: Ragnhild Struss Und deshalb, glaube ich, sind diese technikfreien Zeiten total wichtig.

01:00:21: Ragnhild Struss Ich finde es aber auch wichtig, eine angemessene AI Literacy für dich und deine Firma zu haben.

01:00:27: Ragnhild Struss Und das spielt auch hier eine Rolle.

01:00:29: Ragnhild Struss Wir haben natürlich sofort unsere Mitarbeitenden auch geschult.

01:00:32: Ragnhild Struss Wir lassen uns extern schulen.

01:00:34: Ragnhild Struss Wir

01:00:36: Ragnhild Struss Besuchen Workshops.

01:00:37: Ragnhild Struss Ich glaube, dass es nicht darum geht, sich jetzt zu fragen, benutzt du die Technik oder nicht, sondern die Frage ist eben, wie.

01:00:44: Ragnhild Struss Und ich benutze sie natürlich auch.

01:00:45: Ragnhild Struss Also, ist ja klar.

01:00:46: Ragnhild Struss Ich will ja meine Arbeit ampen, sozusagen.

01:00:48: David Hillmer Absolut.

01:00:52: David Hillmer Rangelt.

01:00:53: David Hillmer Unsere Zeit geht langsam vorbei.

01:00:55: David Hillmer Ich fand dieses Gespräch bis hierhin sehr, sehr gut.

01:00:57: David Hillmer Aber es wird noch besser, vor allen Dingen für die ZuhörerInnen, denn du hast ein oder ihr habt ein neues Format entwickelt, Jobcrafting nennt man das oder nennt sich das und du erzählst gleich ein bisschen was darüber.

01:01:06: Ragnhild Struss Mhm.

01:01:08: David Hillmer Und wir haben im Vorfeld beschlossen, dass wir eine Teilnahme dazu verlosen an alle, die zuhören und auch noch bis zu diesem Punkt zuhören.

01:01:18: David Hillmer Und ich würde mich sehr freuen, wenn du ein bisschen was dazu erzählst und dann erzähle ich gleich, wie ihr daran teilnehmen könnt und in den Lostopf kommt.

01:01:27: Ragnhild Struss Ich habe ein Buch über Jobcrafting geschrieben und Jobcrafting bezieht sich darauf, dass du deinen aktuellen Job so gestaltest, dass er wieder mehr zu dir passt, also dass du eine höhere Jobpersonenpassung hast und dadurch motivierter und zufriedener bist.

01:01:40: Ragnhild Struss Und da geht es nicht um so eine Selbstoptimierung, um dich noch mehr zur Produktivitätsmaschine zu machen, sondern im Gegenteil, es geht eben darum, dass du wieder einen Sinn erleben hast,

01:01:49: Ragnhild Struss Dass von dem, was du am Anfang erzählt hast über Purpose, dass du das Gefühl hast, okay, das, was ich hier tue, das hat eine Bedeutung für mich und für andere und dass du den Arbeitsalltag eben wirklich so ausrichtest, dass er wieder zu dir passt.

01:02:03: Ragnhild Struss Die meisten Menschen denken dann sofort an Aufgaben, aber das ist viel zu kurz gesprungen.

01:02:06: Ragnhild Struss Es gibt ganz viele Stellschrauben, die du selbst bedienen kannst.

01:02:09: Ragnhild Struss ohne dass irgendwelche strukturellen Veränderungen oder Gespräche mit Vorgesetzten nötig sind.

01:02:14: Ragnhild Struss Und wir haben eben so einen Kurs entwickelt, der mit einer fundierten Persönlichkeitsanalyse startet.

01:02:19: Ragnhild Struss Also du setzt dich intensiv mit dir selbst auseinander, auch darüber haben wir ja vorhin schon gesprochen, also erkennst, wer du im Kern bist und wofür du dich magst und was du damit eben auch auf der Aufgabenebene gut machen kannst.

01:02:23: David Hillmer Mhm.

01:02:32: Ragnhild Struss Und dann gehst du über eine Standortanalyse zu sozusagen optimalen Jobbedingungen hin zu dem Vergleich mit deinem jetzigen Job und wirst dann an die Hand genommen, an verschiedenen Stellschrauben dir zu überlegen, was du wie in deinem Job verändern könntest, damit es dir besser geht.

01:02:50: Ragnhild Struss Das spielt auch deine Arbeitsweise eine große Rolle.

01:02:52: Ragnhild Struss Viele Leute sagen, sie mögen ihren Job nicht, aber im Grunde genommen sind sie einfach nur gestresst, weil sie alles immer auf die letzte Minute schieben oder weil sie in den Operations gefangen sind oder so.

01:03:01: Ragnhild Struss Es geht auch viel um Arbeitsbeziehungen, also wie gestalte ich eigentlich Kommunikation, wie wohl fühle ich mich mit meinem Umfeld.

01:03:07: Ragnhild Struss Es geht um deine innere Einstellung, die auch eine große Rolle spielt und dein Energiemanagement.

01:03:12: Ragnhild Struss Und das wird natürlich auch begleitet mit einer KI.

01:03:16: Ragnhild Struss Also wir haben für dich, für jedes Modul, für jedes Worksheet auch Prompts entwickelt,

01:03:21: Ragnhild Struss die du dann machen kannst.

01:03:24: Ragnhild Struss Es ist ein sehr, sehr ausführlicher Kurs, den du entweder nur mit einer KI-Begleitung in etwa zwei Wochen machen kannst oder mit über 200 Seiten Workbook in etwa sechs bis acht Wochen.

01:03:36: Ragnhild Struss Das Kursportal bleibt dir aber darüber hinaus auch offen, sodass du immer wieder dahin zurückgehen kannst.

01:03:42: Ragnhild Struss Denn ich glaube, dass in dieser sich schnell verändernden Zeit Jobcrafting vor allem eine Haltung ist.

01:03:47: Ragnhild Struss Also immer wieder die Frage, passt der Job eigentlich noch zu dem Menschen, der ich jetzt gerade bin?

01:03:52: Ragnhild Struss Also wie so ein quasi Maßanzug, der immer wieder angepasst wird an dich.

01:03:52: David Hillmer Mhm.

01:03:58: David Hillmer Okay, und wer jetzt die Folge über nicht gepennt hat, der weiß, dass hinter diesem Training richtig was steckt, weil du ein sehr schlauer Mensch bist, wo sehr viel dahinter steckt.

01:04:09: David Hillmer Du machst das schon sehr, sehr lange alles.

01:04:11: David Hillmer Und demnach ist dieses Online-Format was ziemlich cooles.

01:04:18: David Hillmer Und ihr könnt das jetzt hier gewinnen, eine Teilnahme im Wert von 690 Euro.

01:04:23: David Hillmer Und dazu schreibt ihr mir entweder eine E-Mail an david.helloagile.de oder eine kurze Nachricht per LinkedIn.

01:04:30: David Hillmer Und damit kommt ihr automatisch in den Lostopf.

01:04:32: David Hillmer Und dann, wenn dieser Lostopf gefüllt ist und dann werde ich, ja, das ist die Frage, wann ist dieser Lostopf gefüllt?

01:04:40: David Hillmer Dann müsste ich mal gucken, wann diese Folge ausgestrahlt wird.

01:04:43: David Hillmer Ich sage mal, zwei Wochen, nachdem diese Folge ausgestrahlt wird.

01:04:48: David Hillmer ist die Bewerbungsphase vorbei und dann wird ausgewählt, wer der oder die Glückliche ist, der oder die das Coaching gewinnt.

01:04:57: David Hillmer Machen wir das so?

01:04:58: Ragnhild Struss Super gut.

01:04:58: David Hillmer Sehr schön.

01:05:01: David Hillmer Ja, perfekt.

01:05:02: David Hillmer Dann habe ich tatsächlich nur noch eine Frage an dich.

01:05:04: David Hillmer Und zwar die Frage, die ihr alle am Ende bekommen.

01:05:07: David Hillmer Kann es eine Welt geben, in der jeder und jede gerne zur Arbeit geht?

01:05:14: Ragnhild Struss Das ist fies, mir als analytischer Karriereberaterin so eine Frage zu stellen, weil ich natürlich darauf nicht eine ganz einfache Antwort geben kann.

01:05:21: Ragnhild Struss Ich glaube, das Erste ist wichtig, ein Erwartungsmanagement zu betreiben.

01:05:23: Ragnhild Struss Also heißt, glücklich zu sein oder gerne zur Arbeit zu gehen, dass man jede Sekunde irgendwie das Feuerwerk abfackeln will.

01:05:31: Ragnhild Struss Nee, dann glaube ich, ist das eine überzogene Erwartung an den Job, den er nie erfüllen wird.

01:05:35: Ragnhild Struss Wenn es aber darum geht, zu sagen, hey, meine Arbeit ist im Kern stimmig, die gibt mir die Gelegenheit, das zu tun, was mir entspricht und was mir Spaß macht und was ich kann, dann auf jeden Fall hundertprozentiges Ja, das gibt es und das wird es geben.

01:05:53: Ragnhild Struss Kein Job darf mehr Energie ziehen, als er nimmt und jeder hat das Recht auf einen richtigen Platz beruflich.

01:06:03: David Hillmer Dankeschön.

01:06:03: David Hillmer Das ist ein wunderbares Schlusswort.

01:06:06: David Hillmer Vielen lieben Dank.

01:06:07: David Hillmer Das war eine mega Folge.

01:06:08: David Hillmer Hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht mit dir und ich hoffe, dass ihr, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, hier auch richtig viel mitnehmen konntet.

01:06:14: David Hillmer Wir hören uns in einer Woche wieder und bis dahin wünsche ich euch eine super Zeit.

01:06:19: David Hillmer Bis dann.

01:06:19: David Hillmer Ciao, ciao.

01:06:20: Ragnhild Struss Vielen Dank.

01:06:24:

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